Das Monochord
Das Monochord, eigentlich Einsaiter, ist ein ca. 120 cm langes, mit meist 12 gleich langen Saiten bespanntes Klanginstrument, dessen Saiten alle auf einen Ton gestimmt sind.
Werden die Saiten durch Zupfen oder mit Schlegeln zum Klingen gebracht, wird nicht nur der Grundton, sondern eine ganze Palette von klanglichen Nuancierungen hörbar, nämlich die Vielfalt des einen Tones.
Es sind die Obertöne, die hier mitschwingen und deren natürliche Harmonien für uns ein Fenster zur Welt und zum Kosmos öffnen.
Dieser Gesang der Obertöne ist nicht vom Spieler gemacht, er kann nur vom Spieler zum Klingen gebracht werden. Es ist etwas Zeitloses, ewig Gültiges in diesen Melodien, was schon da war, bevor der Mensch diese Erde betrat, und noch sein wird, nachdem er sie wieder verlassen hat.
Diese Harmonie, das Lied des einen Tones, lässt uns wieder eine Verbindung zum Ganzen spüren. Es ist das Einssein mit der Schöpfung, das uns im Alltag verloren gegangen ist.
In einer erweiterten Spielweise habe ich das Monochord mit verschiebbaren Stegen versehen und spiele darauf mit Schlegeln, ähnlich wie auf einer persischen Santur oder einem Hackbrett.
Dabei bleibt ein Teil der Saiten auf den Grundton gestimmt, während die übrigen Saiten mit Hilfe der Stege auf eine Tonleiter eingestimmt werden. So entstehen unterschiedliche Stimmungen auf dem Monochord.
Damit wird das Monochord zu einem Instrument der Weltmusik, auf dem sowohl Klänge aus dem asiatischen, wie auch dem arabischen Raum, aber auch ein jüdisches Lied oder Lieder aus dem Mittelalter lebendig werden können.